Die Gruppe tanzt gemeinsam einen Tanz nach eigener Wahl (Musik und Bewegungsfolge). Die Auswahl kann aus allen Stilrichtungen getroffen werden, z.B. Folklore, Gesellschaftstanz, moderne Tanzformen, Jazz Dance, Modern Dance, Hip-Hop usw. Eigenschöpfungen oder neuere Tanzformen sind ebenfalls zulässig. Es können feststehende Tanzbeschreibungen (z.B. beim Folkloretanz) verwendet werden. Es empfiehlt sich jedoch, die vorgegebenen Bewegungsfolgen unter Wahrung der Tanz- und Musikcharakteristik zu variieren und zu erweitern. Die Kostümierung der Gruppe (z.B. Handschuhe, Tücher) ist erlaubt, ist jedoch nicht Bestandteil der Wertung. Wenn die Kostümierung Körperteile so bedeckt, dass Körperhaltung, Körpersprache, Mimik und Ausdruck nicht erkennbar sind, ist eine Bewertung der Ausführung beeinträchtigt.
- Wettkampffläche: 13 m x 13 m
- Richtzeit: 2 - 4 Minuten
- Erreichbare Gesamtpunktzahl: max. 10,0 Punkte
Wertungsrichtlinien
I. Aufbau, räumliche und zeitliche Gestaltung
Anteil an der Gesamtpunktzahl: max. 3,0 Punkte
a) Formationsfiguren:
- Unterschiedliche Aufstellungsformen in verschiedenen Raum- und Bewegungsrichtungen z.B. unterschiedliche Gruppenbildungen, Wechsel von symmetrischen (z. B. Kreis, Block, Reihe) und asymmetrischen Aufteilungen (z. B. Pulk)
- Wechsel zwischen Einzel-, Partner-, und Gruppenarbeit.
- gleichwertiger Einsatz aller Gruppenmitglieder, keine durchgängige Dominanz einzelner Tänzer/innen
- Partnerbezug durch Blick- und/oder Körperkontakte Die Übergänge sollen sich harmonisch, kreativ fließend und abwechslungsreich aus dem Bewegungsablauf ergeben. Gelaufene Übergänge sollten in der Wiederholung vermieden werden. Die Wettkampffläche ist auszunutzen. Eine befriedigende Gestaltung orientiert sich an mindestens 6 verschiedene Formationsfiguren.
b) Bewegungsformen (tanzspezifisch gesehen):
- Tanzschritte (z.B. in Folklore, Standard, Latein, Rock ´n Roll)
- Grundschritt und Variationen
- Figuren
- Ganzkörperbewegungen
- Wechsel des Einsatzes von einzelnen Körperteilen (Arme/Beine) und Gesamtkörperbewegungen
- Ausnutzung der verschiedenen Bewegungsrichtungen (vorwärts, rückwärts, seitwärts, diagonal), Ebenen (horizontal, vertikal, sagittal), und Raumhöhen (hoch, tief)
- Koordination (Anzahl der gleichzeitig eingesetzten Körperteile, räumliche Bewegung, Richtungswechsel, Frequenz verschiedener Bewegungen, Asymmetrie, Rhythmusvariationen, Ebenenwechsel / gleichzeitiger Einsatz verschiedener Ebenen z.B. am Boden – Stand, Bodenhöhe – halbe Höhe – Standhöhe …)
Beispiele für tanzstilspezifische Bewegungsformen:
Kategorie | Stil | Bewegungsformen |
---|---|---|
zeitgenössisch | Modern Dance | Kreisbewegung, Bewegungskanon, Contract and Release,... |
zeitgenössisch | Lyrical | Posen, Textinterpretation, fließende Bewegungen,... |
Streetdance / Hip-Hop | B-Boying / Breakdance | Off Beats, Toprock, Powermoves, Freezes, Footwork,... |
Streetdance / Hip-Hop | Electric Boogaloo | Poping, Locking, Off Beats, Waving,... |
Jazzdance | Afrodance | Erdgebundene Bewegungen, Schwünge, Füße flex, Polyzentrik,... |
Jazzdance | Musical Jazz | Falls, Verwirrung, Polyzentrik, Isolationen,... |
Ethnischer Tanz | Bollywood | Fließende Bewegungen, Finger-, Hand- und Armtechnik, Hüftbewegungen,... |
Ethnischer Tanz | Irish Dance | Fußtechnik, Soft vs. Hard Shoes, Stabilität des Oberkörpers, Sprünge,... |
c) Bewegungsvielfalt
- Vielfalt von Tanzbewegungen
- geringe Wiederholungszahl von Tanzschritten und Verbindungen
d) Kreativität
- originelle Übungs- und Verbindungsteile
- kreativer Einsatz von Körpertechnik
- Einfallsreichtum bei Partner- und Gruppenarbeit
Den Gruppen wird empfohlen, in 2-jährigem Rhythmus, eine neue Choreographie zu präsentieren. Eine trendorientierte Weiterentwicklung und Innovation von Tanzstilen wird honoriert.
II. Schwierigkeit
Anteil an der Gesamtpunktzahl: max. 2,0 Punkte
Bei der Tanzgestaltung gibt es Schwierigkeiten/Kriterien, die alle Tanzstile betreffen und solche, die speziell auf einen bestimmten Tanzstil zutreffen. Es sollten daher vielfältige Schwierigkeiten ausgewählt werden. Die Tanzelemente müssen von mindestens der Hälfte der Gruppe gezeigt werden, damit sie als Schwierigkeit honoriert werden können. Tritt die Gruppe unvollzählig an, müssen die Schwierigkeiten von der Hälfte der Tänzer, jedoch mindestens der Hälfte der in der Wettkampfklasse vorgegebenen, Mindestanzahl an Gruppenmitgliedern gezeigt werden.
- Schrittkombinationen, Drehungen, Sprünge, Dreh- und Sprungkombinationen (je 3 unmittelbar aufeinanderfolgende Elemente),
- Balance- und Beweglichkeitselemente
- Verbindung der Schritt- und Formationsfiguren
- wechselnder Schnelligkeitsgrad von Tanzelementen
- Halten von niedrigen und/oder hohen Bewegungsfrequenzen
- tanzstilspezifische Schwierigkeiten
- Partner- und Gruppenelemente
III. Ausführung
Anteil an der Gesamtpunktzahl: max. 3,0 Punkte
a) Technik
- saubere Tanztechnik
- Zentrierung
- Körperhaltung und Spannung
- Bewegungsweite (Beweglichkeit des Einzelnen) b) Harmonie und Synchronität
- stimmiges Agieren der Gruppenmitglieder bzgl. Zeit und Raum und Beherrschung der gezeigten Elemente
- klar erkennbare Formationen c) Beherrschung des Tanzes
- Verinnerlichung der Bewegungsabläufe
- Koordination der Bewegungen d) Präsentation
- Ausdrucksfähigkeit, Ausstrahlung, Körpersprache
- Charakter des Tanzes darstellen
IV. Umsetzung der Musik in die Bewegung
Anteil an der Gesamtpunktzahl: max. 2,0 Punkte
- Rhythmus und Melodie:
Der Rhythmus und die Melodie werden durch Tanzbewegungen gestaltet, die dem Charakter des Musikstückes entsprechen oder deutlich gewollte Gegensätze schaffen. Ausnutzung von Höhepunkten, Melodie und Akzenten in der Musik - Beat/Off Beat:
Der vorgegebene Grundschlag wird als Beat oder Off-Beat in zeitlicher Übereinstim-mung von Musik und Bewegung eingehalten, wobei innerhalb des Taktes Variationen möglich sind. - Dynamik und Tempo:
Impulsartige und/oder kontinuierliche Intensitätssteigerung bzw. Verringerung in der Choreographie soll erkennbar sein. Es können aber auch bewusst Kontraste er-zeugt werden. Umsetzung von Musik und Tempo (Tempowechseln) - Lyrics
Das Aneinanderschneiden verschiedener Musikstücke ist grundsätzlich möglich. Die Musik sollte keine Aneinanderreihung losgelöster Fragmente darstellen.
Letzte Änderung: 21.11.2024